Die Entdeckung

„Das Kokettieren mit dem Obskuren gebiert nur Kitsch – und Leid, v.a. weiteres Leid.“ J.S.

Der siebzehnjährige, aus Osttirol angereiste Gore Demuth, übernimmt Anfang Mai 1976 in Gemona del Friuli, von Silenos Xenos, seinem Seefahrer-Großvater mütterlicherseits, der Mitte April in Triest an Land geht, einen Koffer mit den eindringlichen Worten: Mein Kind – pass gut auf diesen Koffer auf, eines Tages wirst du seinen Inhalt zu schätzen wissen ! Ja – Nortazo ! – El Nortazo hatte die im Hafen liegenden Schiffe aus ihrer Verankerung gerissen, stolze mächtige Viermastbarker, wie Federvieh gerupft, entkleidet, enthäutet und der tobenden See zum Fraß hingeworfen – 1919 drängte mir in Valparaiso eine besoffene Hafennutte diesen Koffer auf.

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Die Schuhe von Jacques

 

Donnerstag, 6. Mai 1976 – 20:59

Vier Tage später wankte der Boden des elterlichen Hauses gleich einem schweren Schiff welches mächtige Wellenberge durchschneidet und die Aufenthaltsorte des Großvaters waren zu wehklagenden Schutthaufen unter rast- und schutzlos verzweifelten Rettern geworden. Silenos Xenos ist seither verschwunden . . .

Gore Demuth

Der Koffer, im Dachboden des elterlichen Hauses verwahrt, gerät in Vergessenheit. 1983 wiederentdeckt, wird die Entzifferung seines handschriftlichen Inhalts, französische, deutsche und spanische Aufzeichnungen, zu Gore Demuths Passion.

Er trage die Maske des Narren dessen Seele weine.

Silenos Xenos über den einstigen Kofferbesitzer

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