„Von stumpfsinniger Biologie ins Bewusstsein vergewaltigt.“ J.S.
Gore Demuth vergreift sich am geistigen Eigentum eines verschollenen Toten. Erben gibt es nicht. Er will, wider seine Überzeugung, von einst geleisteter Arbeit leben – fremder Arbeit. Anmaßend, versessen, dieses eigenständig Kreative interpretieren und kopieren zu können. Er schlachtet, wider den Absichten des Urhebers, die erhalten gebliebenen Abschriften, Skizzen und Kleinplastiken für die Erstellung einer, seiner Produktpalette, aus. Sein Team wird Jacques-Stumpfnos–Artikel für eine (noch) fiktive Fan-Gemeinde herstellen.
Was STUMPFNOS „selbst nicht zu wollen vermochte“ wird über 100 Jahre später zur bittersüß konsumierbaren Wahrheit, „zur materialisierten Vergegenwärtigung unserer Nichtigkeit: Devotionalien für romantische Nihilisten“ – in gebrauchsfertig vergängliche Formen „gepresst“, um so endlich als Seife, Wachs, Schokolade, Kautschuk, Lakritz, div. eitlem Körper- und Behausungsschmuck u.v.a. mehr das Licht der Welt zu erblicken – v.a. konsumierbare Objekte, lesbar aufgeladen, mit jener schmunzelnden Ausweglosigkeit – , „denn wer hat schon das Glück nicht geboren zu sein?“
Es folgt das unabsehbar gestalterische Spiel (mit vorerst) wenigen Fundstücken, Motiven:
POLSTER-MARKENZEICHEN . MORBIDES SEXBREZEL . STUMPFNOS RENNT . KEIN : ORT . JONGLIER-EIER .